Mit überraschenden Potenzialen Engpässe kompensiert


Formentechnik Bayreuth GmbH - Gefallen hat auf den ersten Blick die ausgesprochen gute Zugänglichkeit, die Automatisierungsmöglichkeiten und vor allem das große Werkzeugmagazin. Trotz dieser positiven Eindrücke war es ein langer Prozess, bis man sich bei der Formentechnik Bayreuth für das 5-Achs-Bearbeitungszentrum VERSA von FEHLMANN entschied. Ziel war es mittelfristig zwei 3-achsige Fräsmaschinen zu ersetzen.


Es war die Tatsache, dass man bei Formentechnik Bayreuth fräst, was technisch zu fräsen ist. So war und ist der Bedarf an Fräskapazitäten entsprechend hoch. Für Formaufbauten, Formrahmen hatte man eine Maschine. Mit den Formeinsätzen dagegen, die aus dem CAM-Bereich vor dem Härten schnell in die Bearbeitung mussten, wollte man schneller & produktiver werden. So war es ein erstes Vorfühlen, als sich Geschäftsführer Jürgen Ziegler zur EuroMold etwas intensiver mit dem Angebot an 5-Achs-Bearbeitungszentren beschäftigte. Ziel war es, damit alle engpassbedingten Aufgaben auf eine Stand-Alone Fräsmaschine zu verlagern. Sein erster Kontakt mit FEHLMANN bzw. der VERSA war dann allerdings noch nicht unbedingt richtungsweisend: „Bei mir war das Unternehmen FEHLMANN ausschließlich mit Bohrmaschinen und einfachen Fräsarbeiten besetzt. Deshalb hat mich das 5-Achs-Bearbeitungszentrum doch sehr überrascht und gleichzeitig beeindruckt. Das waren vor allem die sehr gute Zugänglichkeit, die Möglichkeiten die für eine Automatisierung angeboten wurden und das große Werkzeugmagazin, in dem man aufrecht stehen und darin hantieren kann. Eine solche Anlage auf einer derart kompakten Stellfläche, hatte ich bislang noch nicht gesehen.“ Nun stand man bei der Formentechnik Bayreuth zu dem Zeitpunkt nicht unter Zugzwang und setzte bis dahin zudem auf Fräsmaschinen eines führenden deutschen Herstellers. Trotzdem stieg man tiefer in die Materie ein und verfolgte das Konzept eines Bearbeitungszentrums mit entsprechendem Paletten-Handling und mindestens 250 Werkzeugplätzen.
Im Portfolio des bisherigen Herstellers fand man zwar eine technisch ausgereifte Maschine allerdings war die Palettisierung nicht gerade ideal, das Werkzeugmagazin nicht unbedingt platzsparend und zudem relativ kostenintensiv. So begann für die Bayreuther Formenbauer ein langwieriger Findungsprozess.
Zahlreiche Konzepte wurden gesichtet, geprüft und dann doch die Reise in die Schweiz zu FEHLMANN angetreten. Jürgen Ziegler nach diesem Besuch: „Bei FEHLMANN hat uns die Produktion in Verbindung mit der Präzision schon sehr gut gefallen. Wirklich begeistert aber waren wir von der Innovationskraft der Mitarbeiter. Wir hatten das erste Mal das Gefühl, hier bekommen wir was wir wollen, hier sind wir nicht so schnell am Limit, bei
FEHLMANN ist tatsächlich vieles möglich. Und das war es letztendlich, weshalb wir uns für die VERSA entschieden haben. Der Weg dahin war dann allerdings auch der längste Entscheidungsprozess, den wir je gegangen sind.“

Selbst in „Z“ steht und bleibt die Maschine so präzise
Seit August 2013 steht die Maschine und produziert. In der Standardausführung. Mit großem Palettenspeicher und auf Grund der Werkzeuglängen mit 218 Plätzen. Ein Maschine, auf der es Spaß macht, zu arbeiten. So zumindest sieht es der Teamleiter Fräsen Michael Siller: „Wir fertigen Bauteile mit Toleranzen von +/- 5 µm, das ist für gewöhnlich ein hoher Aufwand. Die VERSA steht und bleibt hier aber selbst in „Z“ so präzise, dass wir mittlerweile darauf Aufträge abarbeiten, die so nie vorgesehen waren. Dazu zählt mitunter auch das Hartfräsen.“
Das Beispiel eines ABS-Kolbens macht die Freude bei Formentechnik Bayreuth deutlich: Ein Bauteil, das auf Grund der Anforderung in Sachen Präzision bislang auf einer HSC-Maschine gefertigt wurde, wird jetzt auch auf der VERSA gefräst. Der große Vorteil, den der Palettenwechsler hier bringt, ist dass der Formeinsatz bearbeitet wird, auf die Messmaschine geht und mit den ermittelten Versatzwerten später verlustfrei korrigiert werden kann. Das Ziel, den Standardbereich mit der VERSA abzudecken, scheint also gelungen. Mehr noch, die VERSA ist inzwischen ausgelastet wie kaum eine andere Maschine bei Formentechnik Bayreuth. Für Sebastian Will, er beschäftigt sich mit dem Fräsen und dem CAM-Bereich, sind es aber vor allem die Feinheiten, die das Gesamtkonzept der Maschine auszeichnen: „Die Präzision hat mein Kollege ja bereits erwähnt. Hinzu kommt aber auch der integrierte Spülvorgang. Der wird über den Jobmanager eingeleitet und führt zu wesentlich weniger Schmutz im Palettenmagazin.“
So bleiben also abschließend nur noch die Bedenken, die man anfänglich hinsichtlich FEHLMANN in Verbindung mit 5-Achs-Fräszentren hatte. Die hat man nach Auskunft von Jürgen Ziegler längst ad acta gelegt: „Die Innovationskraft und die Präzision der VERSA gibt uns heute schon das Gefühl, dass die Maschine sehr lange tut, was sie soll, also über Jahre die Präzision bringt, die uns heute noch überrascht.“

Die Formentechnik Bayreuth im Blickpunkt
Das Unternehmen ist seit 1991 aus der Schläger-Group (Systemlieferant der Automobilindustrie für Aktorik und Sensorik im Fahrzeug) ausgegliedert und eigenständig.
Mit 40 Mitarbeitern konzentriert man sich auf die Aufgaben im eigenen Haus, und auf den externen Bedarf, der sich ebenfalls aus dem Bereich Automotive, aber auch aus der Elektro- Industrie- und Medizintechnik generiert.
Zu den Schwerpunkten zählen hier Spritzgießformen mit Heisskanaltechnik bis 600 x 900 mm und 3.000 kg, komplexe Werkzeuge mit mehreren Trennebenen bis bin hin zu 2-Komponenten-Werkzeuge sowie hoch belegte Werkzeuge für die Medizintechnik.

Interessantes am Rande
Für das Unternehmen Formentechnik Bayreuth mag FEHLMANN als Hersteller von 5-Achs-Bearbeitungszentren ein unbeschriebenes Blatt gewesen sein. Tatsache ist allerdings, dass speziell von der VERSA seit der Einführung 2009 über 100 Maschinen vorrangig in Deutschland verkauft wurden.

Nebenbei bemerkt
Roland Sandmeier, Verkaufsleiter Deutschland bei FEHLMANN: „Der konkrete Fall bei Formentechnik Bayreuth war auch für uns eine Win-Win-Situation. Wir hatten eine erweiterte Werkzeugverwaltung für die HSCi-Steuerung entwickelt und konnten so die Wünsche von Formentechnik Bayreuth berücksichtigen bzw. in unser Konzept mit einbeziehen.“
75 Prozent der Mitarbeiter bei der Formentechnik Bayreuth kommen aus dem eignen Haus. Das heißt, diese Mitarbeiter wurden als ehemalige Auszubildende übernommen.

Formentechnik Bayreuth GmbH
Herr Jürgen Ziegler
95448 Bayreuth / Germany
Tel. +49 921 1508304 0
www.formentechnik-bayreuth.de


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