Wirtschaftliches Einstiegsmodell eliminiert Hemmschwelle


Heine Optotechnik GmbH & Co. KG - Im Bereich von Werkzeugmaschinen spricht man bei Einsteigermodellen meist von konventionellen, manuellen Maschinen. Das Unternehmen FEHLMANN sieht das mit der Entwicklung der Präzisions-Fräs- und Bohrmaschine PICOMAX 56 TOP anders. Damit ist sowohl der manuelle wie ein CNC-Einsatz möglich. Für das Unternehmen Heine Optotechnik in Herrsching ein Konzept, dass nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht äußerst vorteilhaft ist.


Eigentlich wollte das Unternehmen FEHLMANN die PICOMAX 56 TOP (Touch Or Program) der Erstserie (acht Maschinen) aus eventuellen Servicegründen nur im nahen Umfeld platzieren. Ein Vorhaben mit dem man beim Unternehmen Heine Optotechnik ganz und gar nicht einverstanden war. Einerseits hatte man zu der Zeit Ersatzbedarf. Andererseits war die Maschine nahezu ideal auf die eignen Vorstellung zugeschnitten: die Maschine musste kompakt bauen, einfach in der Bedienung sein und wenn möglich sogar mit einer Heidenhain Steuerung ausgerüstet sein. Mit der PICOMAX 60 hatte man bereits über 13 Jahre durchweg nur positive Erfahrungen und so bestand man dann auch darauf, eine PICOMAX 56 TOP aus der Erstserie zu bekommen. Auch weil man in Herrsching die Bereiche des Prototypen- und Werkzeugbaus vereinen wollte, im Prototypenbau aber einige Mitarbeiter ohne jegliche CNC-Kenntnisse beschäftigt waren. Ein vergleichbares Maschinenkonzept wurde am Markt aber nicht angeboten. Dass man im Frühjahr dieses Jahres dann in eine zweite Maschine gleichen Typs investierte, hat für Josef Schmidt, Leiter Produktion nicht nur Gründe des Bedarfs: „Wir haben ein sehr häufig wechselndes Produktspektrum zu fertigen und hier hat sich gezeigt, dass einerseits die manuelle Bedienung der Maschine sehr wirtschaftlich sein kann, anderseits mit der Heidenhain Steuerung viel mehr möglich ist. Besonders interessant war für uns, zu sehen wie schnell die Mitarbeiter ohne CNC-Kenntnisse die Scheu vor der Maschine abgelegt haben.“ Konkret heißt das, die PICOMAX 56 TOP ist ein vertikales 3-Achs-CNC-Zentrum, dessen Einsatz auch manuell über Bohrhebel und Handräder möglich ist.
So können Fräs-, Bohr- und Gewindebearbeitungen ohne zeitaufwändiges Programmieren schnell, sicher und effizient ausgeführt werden. Bei Heine Optotechnik waren es so besagte Mitarbeiter, die schon nach kurzer Einarbeitungszeit mit der Maschine vertraut waren. Der manuelle Einsatz dagegen zeigt sich bei Einzelteilen oder Kleinstserien, bei denen beispielsweise zwei Bohrungen oder eine Tasche gefräst werden muss, als besonders wirtschaftlich, weil jeglicher Programmieraufwand entfällt. Eine Tatsache, die den Verantwortlichen sehr entgegenkommt, weil man neben den Werkzeugen auch meist einfache Vorrichtungen für die ca. 70 Montageplätze fertigt. Georg Pfaffenbauer, Leiter Werkzeugbau sieht diese Flexibilität aber ohnehin als dringend erforderlich: „Für solche einfache Bauteile, mit Losgrößen zwischen 10 bis 20 Stück wäre der Einsatz einer 5-Achs-Maschine wie mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Wir suchen nicht die zehntel Sekunde oder das große Drehmoment, wichtiger war uns eine hochwertige Maschine mit Präzision und Reproduzierbarkeit. Entscheidend war in erster Linie aber die Handhabung, Zugänglichkeit und die Kompaktheit. Deshalb ist diese Maschinenkonzept für uns fast schon maßgeschneidert.“

Eine moderne Basis, auf der man aufbauen kann
Einfache Werkstücke fertigen, ohne in die Programmierung einzusteigen, wenn notwendig, eine leistungsfähige Fräsmaschine mit einer voll digitalen Heidenhain Steuerung TNC620 und dann auch noch in Kompaktbauweise, da wurde für Heine Optotechnik das Angebot am Markt sehr schnelle sehr klein. Die Hartnäckigkeit eine Maschine bereits aus der Erstserie zu bekommen, hat sich dann aber letztendlich in vielerlei Hinsicht gerechnet. Kenntnisse über die Heidehain-Steuerung waren bereits vorhanden, Mitarbeiter die ohne CNC-Kenntnisse kamen, bedienen die Maschine heute wie „im Schlaf“ und speziell für die Auszubildenden bietet die Maschine eine moderne Basis, um darauf aufzubauen.
Nun gilt die PICOMAX 56 TOP sicher als eine Einsteigermaschine. Bemerkenswert dabei ist allerdings, dass FEHLMANN damit der Spagat zwischen konventioneller und CNC-Maschine mehr als gelungen ist. Statt über indirekte Messsystem zu diskutieren, setzt man auf direkte Messsysteme. Verbaut eine ölgekühlte Motorspindel mit Drehzahlen bis 12.000 min -1 und glänzt mit einem völlig neuartigen, durchdachten Bedienungskonzept.
Dazu Roland Sandmeier, Verkaufsleiter Deutschland bei FEHLMANN: „Die PICOMAX 56 TOP ist das Nachfolgemodell unserer PICOMAX 54, die wir aufrüsten und universeller einsetzbar machen mussten. Der Markt ist zweifelsohne dafür da, denn die Maschine wird zu 95 Prozent mit Bohrhebel und Handrad geordert.“ Dem mag man nichts entgegensetzen. In Herrsching sind die Hemmschwellen vor Programmierung und Maschine verschwunden, die Maschine ist täglich mindestens fünf Stunden in Betrieb. Für Josef Schmidt eine mehr als zufriedenstellende Lösung: „Das Konzept hat uns überzeugt, deshalb haben wir auch relativ schnell in eine zweite Maschine investiert. Zu Beginn war die Maschine von früh bis abends belegt, selbst von den Mitarbeitern die von den konventionellen Maschinen kamen und es ist damit ein sehr viel größerer Bereich abzudecken, als wir das ursprünglich dachten.“ So gesehen scheint, man bei FEHLMANN alles richtig gemacht zu haben. Zumal man heute bereits ein äußerst positives Fazit zieht. Demnach wird die PICOMAX 56 TOP nicht zum Verkaufsschlager sondern ist schon einer.

Die Heine Optotechnik
Das Unternehmen ist im hoch qualitativen Bereich tätig und gilt hier weltweit mit über 550 Mitarbeitern und einem Exportanteil von 85 Prozent zu den führenden Herstellern von Diagnostikinstrumenten. Dabei untergliedert man in die Bereiche der Allgemeinmedizin und HNO, die Augendiagnostik, Dermatologie und Beatmungsgeräte sowie die Herstellung von Leuchten, Lupen Stromquellen, etc. Als einen der wichtigsten Eckpfeiler der sieht das familiengeführte Unternehmen die hohe Fertigungstiefe. Auch deshalb werden im eignen Werkzeug- und Formenbau mit 12 Mitarbeitern sämtliche Spritzgussformen sowie Werkzeuge entwickelt und gefertigt.

Interessantes am Rande
Präzision und Reproduzierbarkeit war den Verantwortlichen bei Heine Optotechnik besonders wichtig. So wird nach deren Auskunft auf der PICOMAX 56 TOP eine Präzision bis 5 µm erreicht.

Nebenbei bemerkt:
Georg Pfaffenbauer: „Neben der einfache Bauteile fertigen wir darauf auch komplexere Bauteile mit CAM-Unterstützung. Hier hat die Maschine den Vorteil, dass man damit alles machen kann und nicht von Maschine zu Maschine wechseln muss.“

Heine Optotechnik GmbH & Co. KG
Herr Josef Schmid
82211 Herrsching / Germany
Tel. +49 8152 38177
www.heine.com


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